Historische Romane und Krimis beschäftigen sich mit historischen Ereignissen und Epochen. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er fiktive Charaktere und Handlungen in einen historischen Kontext einbettet. Oftmals werden historische Persönlichkeiten und Ereignisse in die Handlung integriert, um dem Leser einen Einblick in vergangene Zeiten zu geben.

Wir haben für euch ein paar historische Romane und Krimis vorab gelesen. Die Rezensionen sollen euch dabei helfen, eure nächste Lektüre auswählen zu können. Einfach auf eines der Cover klicken und schon springt ihr direkt zur Buchrezension!

Zu den Rezensionen

Eine kleine Welt ohne ständige Aufreger, aber genau und liebevoll beobachtet.

Der Roman von Robert Seethaler handelt von Robert Simon, einem Witwer aus dem 2. Wiener Gemeindebezirk. Er hört auf den Rat der Witwe Martha, mit der er sich eine Wohnung teilt, und eröffnet ein Café am Karmelitermarkt.
Genauer gesagt ist es eine Geschichte der vielen verschiedenen Gäste, die das Café im Lauf der Zeit besuchten. Es gibt keine extremen Hochs oder Tiefs, aber der Schreibstil des Autors fasziniert so sehr, dass man sich täglich freut, endlich weiterlesen zu können. 
Robert Seethaler beschreibt die Bewohner Wiens um 1960 äußerst eindrucksvoll. 
Dieses Buch ist ein Tipp für all jene, die nicht nur blutige Thriller und Krimis lesen. 

Es ist schwer danach einen Krimi zu finden, der mit jenen von Alex Beer mithalten kann!

Alex Beer hat mittlerweile 5 Krimis rund um Ermittler August Emmerich herausgegeben.
Es ist nicht zwingend notwendig die Bände der Reihe nach zu lesen, aber doch ratsam. Gerade im fünften Band „Der letzte Tod“ wird auf Situationen aus vorigen Bänden hingewiesen.

Die Autorin schreibt ihre Bücher in einer besonders lebendigen Sprache und vereint Hochdeutsch mit einigen Dialektpassagen. Der Krimi ist rasant geschrieben. Das historisch Recherchierte als auch das Fiktive der Geschichte sind gut miteinander verwoben. 

Im Mittelpunkt der Story, die im Jahr 1922 in Wien angesiedelt ist, steht August Emmerich, der Ermittler, der selbst oft an seine persönlichen Grenzen stößt. Er muss sich großen Herausforderungen und Hürden stellen. 

Neben dem wirklich spannenden und lehrreichen Krimi hat mich vor allem der wirklich einzigartige Schreibstil fasziniert. Es ist schwer danach einen Krimi zu finden, der mit jenen von Alex Beer mithalten kann!

Gezeitenkinder von Luise Diekhoff ist ein emotionaler, bedrückender und doch hoffnungsvoller Roman, der in einem Kinderheim in den 60er Jahren spielt. Hanna, eine junge Pflegerin, ist ein Lichtblick für die Kinder und kämpft für bessere Verhältnisse im Kinderheim. Was den Roman besonders auszeichnet ist, dass er nicht nur aus der Sicht Hannas, sondern auch aus der Sicht der Kinder geschrieben ist. Dieses Buch würde ich besonders jenen zu Herzen legen, die sich für die geschichtlichen Hintergründe und die Nachkriegszeit interessieren.

Diesem Buch würde ich persönlich 4 von 5 Sternen verleihen!

Das Buch ist sehr bildlich geschrieben, sodass das Berlin der 20er Jahre vor den Augen des Lesern Gestalt annimmt! Die Autorin verwendet viele „alte“ Worte und Redewendungen wie z. B. Trottoir, Flaneur, Kurtisane, piekfein, „lugte durch die Scheibe“ oder „mit wohlriechender Tinktur ondulieren lassen“. Die Straßenbahn wird stets als „Elektrische“ bezeichnet. Atmosphärisch kann man sich gut in die Zeit hineinversetzen.

Die Hauptperson ist Fräulein Hulda, eine alleinstehende Hebamme. Aufgrund ihres Berufes entführt sie den Leser in jede Gesellschaftsschicht. Hulda Gold verfügt über viele Charakterstärken, besitzt aber auch ihren Schwächen, wodurch sie sympathisch wird.

Es werden viele Frauenthemen in der Männergesellschaft von damals angesprochen, die teilweise heute noch präsent sind, oder auch unvorstellbar für uns. 

Mich persönlich hat der erste Band gleich überzeugt, sodass ich mir bereits alle weiteren Bände bestellt habe.

Vier Sterne!